Erst in diesem Jahr (2017) ist die griechische Nationaloper in ihr neues Gebäude im Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) umgezogen. Die Architektur des SNFCC kann insgesamt nur als gelungen bezeichnet werden, so auch der Gebäudeteil, in dem nun die Oper untergebracht ist. Das Foyer ist eher klein und schlicht. Jedoch sind auf jeder Etage kleine Bars, die zu einem Getränk oder einem kleinen Snack einladen. Der Zuschauerraum ist eine positive Überraschung. Keine kühle, eckige Architektur, sondern eine moderne Interpretation klassischer Opernraumgestaltung erzeugen sofort ein Wohlgefühl. Die Galerien mit Balkonen schwingen sich U-förmig um das Parket. Das historische „Plüsch-Rot“ wird durch eine modernere, hellere Nuance interpretiert, die gut mit dem hohen Holzanteil des Innenraums harmoniert (siehe auch: http://www.nationalopera.gr/en/about-us/new-building/). Es wäre vermessen die Akustik anhand eines Besuches, ohne Möglichkeit den Sitzplatz zu wechseln, zu beurteilen. Beim aktuellen Besuch gab es jedenfalls keinen Grund zur Klage, im Gegenteil: Die Sänger kamen gut über das im tiefen Graben sitzende Orchester hinweg. Bei erhaltener Transparenz mischten sich so die Klänge sehr gut. Einer Oper angemessen war der Klang insgesamt eher trocken, ohne jedoch zu trocken zu sein. Summa summarum ein moderner Opernbau, der in der obersten Liga mitspielen kann.